TSV Calw Lions lösen in letzter Minute das zweite Ticket zur U15-DM 2008

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Heidelberg. - Bereits vor dem letzten Spieltag der U15-Liga 2007/8 stand fest, dass mit dem TV Schriesheim der alte Meister gleich der neue sein würde. Hochspannung hingegen versprach das Verfolgerduell zwischen Calw und Heidelberg um das zweite Ticket zur U15-DM 2008 sowie der Kampf um die Krone des Topscorers.

Im ersten Spiel des Tages trafen die Gastgeber vom UCH auf den frischgebackenen Meister aus der Nachbargemeinde. Schriesheim legte los wie die Feuerwehr und führt bereits nach 1:35 durch zwei Tore von Jannik Höfler und Vincent Schwab mit 2:0. Zwar schaffte Heidelberg wenige Sekunden später durch Felix Künnecke den Anschlusstreffer, doch bis zum Ende der ersten Halbzeit setzten die Schriesheimer ihre Angriffsbemühungen unermüdlich fort und bauten ihren Vorsprung auf ein klares 8:2 aus. Nach der Pause gelang es der UCH-Abwehr besser, sich der Schriesheimer Angriffe zu erwehren, so dass knapp 10 Minuten kein weiteres Tor mehr fiel. Dann war es sogar der UCH, der das erste Tor im zweiten Spielabschnitt erzielte, ehe Schriesheims Kapitän Julia Hendrik durch einen schönen Konter den 9:3-Endstand besorgte.

Anschließend trafen mit dem TV Schriesheim und dem TSV Calw Lions die beiden Mannschaften aufeinander, die in der letzten Saison den BWUV bei der Jugend-DM vertreten hatten. Calw spielte in der ersten Halbzeit stark auf und setzten die Schriesheimer von Beginn an unter Druck. Diese hatten offenkundig Probleme, sich für das letzte Spiel der Saison zu motivieren und gingen nur halbherzig zur Sache. Calw hingegen nutzte seine Chance und hätte eine Führung zur Halbzeit verdient gehabt. Aber 16 Sekunden vor der Pausensirene erzielte der TVS den 5:5-Halbzeitstand. - In der Kabine musste sich das Team von Jürgen Wetteroth eine Standpauke anhören, die sich gewaschen hatte, und so kam Schriesheim wie verwandelt aus der Halbzeitpause. Nun erkämpfte sich das Bergstraßen-Team immer größere Spielanteile und drängte die tapfer kämpfenden Calwer immer mehr in die Defensive. Nach 2:23 im zweiten Spielabschnitt fiel das 6:5, doch bis zum 7:5 für den Meister dauerte es weitere vier Minuten (6:15). Damit aber brach der Damm, und nun fielen die Tore im Sekundentakt. Innerhalb von 3:39 Minuten gelang es den Schriesheimern, gar sieben Tore zu erzielen, woran auch eine Auszeit der Calwer nichts ändern konnte, so dass die Partie entschieden war. Den Schlusspunkt setzte Vincent Schwab, der mit dem 14:5 das letzte Tor dieser Begegnung mit zwei völlig unterschiedlichen Halbzeiten erzielte. Bester Spieler auf Seiten der Calwer war übrigens deren Kapitän Philipp Peter, dem zwei Tore und zwei Assists gelangen.

Das letzte Spiel der Saison wurde zum Finale der U15-Liga. Auch wenn es „nur“ noch um den zweiten Platz zwischen dem UC Heidelberg und den TSV Calw Lions ging, bedeutet dieser jedoch die Qualifikation zur Jugend-DM, während der Drittplatzierte leer ausgehen würde. Aufgrund der Tatsache, dass der direkte Vergleich wichtiger für die Reihenfolge in der Tabelle war als die Tordifferenz, hatte Heidelberg, das im ersten Aufeinandertreffen der beiden Teams mit zwei Toren Vorsprung gewonnen hatte, einen leichten Vorteil gegenüber den Calwern, die im zweiten direkten Vergleich der beiden nur mit einem Tor obsiegen hatten können. So war die Ausgangssituation klar: Calw musste gewinnen, während Heidelberg ein Unentschieden gereicht hätte, um das Ticket zur DM zu lösen.

Von Beginn an entwickelte sich ein offener Schlagabtausch zwischen beiden Mannschaften, die sich nicht lange mit gegenseitigem Abtasten aufhielten. Schon nach 41 Sekunden erzielte das Team aus dem Schwarzwald das 1:0, das die Kurpfälzer jedoch schon eine weitere Minute später zum 1:1 ausglichen. Dann ging nach 8:53 Minuten nun Heidelberg in Führung, die Calw wenig später zum 2:2 egalisieren konnte, um noch vor der Halbzeitpause erneut mit 3:2 in Führung zu gehen. Nach Anpfiff des zweiten Spielabschnitts dauerte es gerade mal knapp vier Minuten, da hatte Heidelberg das Spiel erneut gedreht. Zwei Tore von Philipp Raqué und Felix Künnecke (auf Vorlagen von Jerôme Speck und Andrés Gvirtz) brachten Nico Wintergersts Mannschaft mit 4:3 in Front. Calw musste nun etwas tun, um die Chancen auf die DM zu wahren, und spielte konzentriert weiter. Es ließ sich jedoch nicht vermeiden, dass der UCH die eine oder andere Konterchance hatte, um den Vorsprung zu erhöhen, doch immer wieder scheiterten sie am glänzend aufgelegten Calwer Goalie Marc Philipp Roebner. Als dann Michael Burkhardt 5:20 Minuten vor Ende der Partie den Ausgleich zum 4:4 besorgte, stand das Spiel endgültig auf Messers Schneide. Calw benötigte nur noch ein weiteres Tor, während Heidelberg weiter auf Konter lauerte. Aber die Schwarzwälder hatten heuer das Glück auf ihrer Seite: 1:17 Minuten vor Schluss war es erneut Michael Burkhardt, der mit einem platzierten Schuss von der Mittellinie sein Team erneut in Front brachte. Nun nahm der UCH eine Auszeit, um nach Wiederanpfiff der Partie alles auf eine Karte zu setzen: Nachdem man den Ball erobert hatte, nahm man den (übrigens ebenfalls hervorragend aufgelegten) Torhüter David Altrock vom Platz, um ihn durch einen vierten Feldspieler zu ersetzen. In der folgenden Überzahlsituation gelang es Heidelberg zwar, den Ball in den gegnerischen Strafraum zu tragen, um dort erneut eine klare Chance zum Ausgleich zu erspielen, doch der Ball wollte nicht ins Tor der Calwer. Deren Nummer 16 (Lukas Troll) aber hatte mehr Glück: Er eroberte den Ball hinter dem eigenen Tor, zog aus der Ecke ab und beförderte den Ball mit etwas Glück aber auch viel Können quer über den Platz ins verwaiste Heidelberger Tor zum 6:4-Endstand.

Festzuhalten bleibt: Wie schon in der vergangenen Saison war auch das letzte Spiel 2007/8 die spannendste Begegnung, die in der U15-Liga zu sehen war. Calw gewann letztlich glücklich, aber durchaus verdient, während wir alle den tapfer kämpfenden Heidelbergern, dem jüngsten Team der Liga, unsere Hochachtung aussprechen, um ihnen für 2008/9 mehr Glück im Kampf um die Qualifikation zur Jugend-DM zu wünschen.

Scorerkönig wurde übrigens erneut Max Wallberg (TV Schriesheim), dem es am letzten Spieltag gelang, seinen Mannschaftskollegen Vincent Schwab doch noch die Spitzenposition abzunehmen, und der am Ende mit 23 Punkten gerade mal einen mehr als sein bester Verfolger auf dem Punktekonto hatte.

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