Deutsche Meisterschaften der Damen in Tübingen

Drucken

Geschrieben von: Annegret Seitz Dienstag, den 12. Juni 2018 um 10:37 Uhr


(Foto: Johannes Kolb)

Mit einem fulminanten Wochenende (26./27.5.) haben die Floorball Sharks des SV 03 Tübingen bei der Ausrichtung der Damen-DM (KF) 2018 unter Beweis gestellt, dass sie ein solches Event problemlos meistern können. - Herzlichen Dank für eure Gastfreundschaft und euer Engagement! Es war schön, wieder mal eine DM-Endrunde in Baden-Württemberg erleben zu dürfen.

Absolut empfehlenswert sind auf jeden Fall der grandiose DM-Bericht von Martin Fuß im Anschluss sowie die Fotos von Johannes Kolb auf der Facebookseite der Floorball Sharks.

 


 

Floorball zu Gast bei Haien


Am Wochenende war nicht nur tolles Wetter zu Gast in Tübingen, auch Deutschlands beste Kleinfeld Damenteams machten sich auf den Weg in die Universitätsstadt um die diesjährigen Meister zu finden.

Zur studentenunfreundlichen Zeit um 9 Uhr begann das wilde Treiben und die Dümptener Füchse 96 e.V. konnten mit einem 8-1 Sieg direkt ein Ausrufezeichen gegen die SG VBC Olympia 72 Floorball Floorball Giants Karlsruhe setzen, auch wenn sich die Gegnerinnen lange zur Wehr setzen konnten und die Entscheidung erst in der zweiten Hälfte fiel. Auch im weiteren Verlauf des Tages konnten sich die Dümptener, die 2016 schonmal die Meisterschaft feiern durften, ihre Favoritenrolle unterstreichen und mit klaren Siegen gegen die FLOOR FIGHTERS CHEMNITZ e.V. und die SG Kölln-ReiWyk sich klar an die Spitze der Gruppe A setzen.

Die anderen drei Spiele boten der Gruppe boten dann durchaus mehr Spannung, Chemnitz konnte sich zweimal durchsetzen, erzielte dabei jeweils das entscheidende Tor erst in der letzten Minute, gegen LuKa gar erst 9 Sekunden vor Spielende. Und auch im Kampf um Platz drei, in dem Ludwigshafen am Ende gewinnen konnte, in dieser Gruppe trennten am Ende nur ein Tor die beiden SGs voneinander.

Der Gastgeber aus Tübingen durfte das erste Spiel in der Gruppe B bestreiten. Gegen die Damen von den SSF Dragons Bonn konnte man auch immer wieder gefährlich vor dem Tor auftauchen so dass Bonn schließlich einigermaßen glücklich mit einer 2-0 Führung in die Halbzeit gehen durfte. Auch in der zweiten Hälfte konnten vor allem die Torhüterinnen glänzen, Tübingen durfte zwar nach dem Anschlußtreffer nochmal hoffen, musste sich schließlich nach einem Konter und einem Empty-Net Goal aber doch klar geschlagen geben.

In der ersten Begegnung der anderen beiden Teams der Gruppe sahen die Red Devils Wernigerode lange wie der sichere Sieger aus, hatten zweimal eine fünf Tore Führung, doch die konterstarken Mädels von Hannover 96 Floorball machten es am Ende nochmal spannend so dass Wernigerode „nur“ mit 9-7 gewinnen konnten.

Der Tag der Tübinger blieb ein gebrauchter. Die Hoffnung Hannover, die nur mit sechs Feldspielern angereist waren, in Grund und Boden zu laufen wurde nicht erfüllt. Manch eine der Niedersachsen wirkte zwar irgendwann stehend k.o., konnte mit guten Kontern einen schlußendlich doch klaren Sieg feiern.

Im Spitzenspiel dieser Gruppe gab es dann das einzige Mal im Turnier keinen Sieger und ein Spiel das sogar in die Verlängerung ging. Bonn und Wernigerode schossen aus allen Rohren so dass es nach 40 Minuten 8-8 stand.

Nachdem Bonn im Spiel gegen Hannover dann was für die Tordifferenz tun konnte, war klar dass Wernigerode im letzten Spiel der Vorrunde Tore brauchte. So konnten die Zuschauer noch einmal richtig viele Tore erleben. In der ersten Hälfte durfte Tübingen nach einem kleinen Comeback (3-4 Halbzeitstand nach 0-3) noch Hoffnung haben den Damen aus dem Harz nicht nur die mögliche Tabellenführung zu versauen sondern den Tag womöglich doch noch mit einem Sieg abschließen zu können, in der zweiten Hälfte zogen die Red Devils dann aber doch davon und siegten am Schluß relativ klar mit 12-6. Dennoch fehlte Wernigerode nur ein Tor zum Gruppensieg und man musste nicht nur gegen Dümpten spielen sondern auch um 9 Uhr schon wieder auf dem Feld stehen.

Den Abend durfte man dann mit liebevoll gemixten Cocktails und heiß gegrilltem Fleisch, Wurst oder Grillkäse ausklingen lassen bevor es dann nach einer viel zu kurzen Nacht am Sonntag früh wieder in die Halle ging.

Der zweite Tag begann dann direkt mit den Dümptener Füchsen gegen die Red Devils Wernigerode. Halbfinale. Zwei gut aufgelegte Fanlager feuern ihre Mannschaften lautstark an und auch die Spielerinnen wirken hellwach und hochmotiviert. Die Füchse können schließlich das erste Tor erzielen, und auch wenn die Red Devils ausgleichen, gehen die Damen aus dem Ruhrgebiet mit 2-1 in die Pause aus der sie auch schnell und effektiv wieder herauskommen. Das schnelle 3-1 setzt ein Ausrufezeichen und in den nächsten Minuten zieht Dümpten auf 5-1 davon. Nach einem Anschlusstor vier Minuten vor Schluß und einer Strafe wegen Stoßen kurz danach kommt nochmal Hoffnung auf, schlußendlich zeigt sich das Team um Anna-Lena Best aber doch kaltschnäuziger und sichert sich mit einem 5-2 Sieg den Finaleinzug.

Der Gegner wird dann im zweiten Halbfinale zwischen den SSF Dragons Bonn und den Floor Fighters Chemnitz ermittelt. Hier haben wir quasi das gegensätzliche Bild: Eine (zumindest den Toren nach) klare erste, und eine ausgeglichene zweite Hälfte. Die Halle erlebt aber trotz einem klaren 5-1 für Bonn nach 20 Minuten eine unterhaltsame erste Hälfte, die Führung kann Lara Schaub zwar mit einem schönen Fernschuss zwar noch kontern, am Ende ist es aber doch erstmal klar. Nach der Pause kann Bonn zwar die Führung weiter ausbauen, wirkt dann aber irgendwann zu passiv und mit drei Toren in zwei Minuten ist Chemnitz plötzlich wieder im Spiel. Leider für die Sachsen scheitern sie ein ums andere mal an der starken Torhüterin der Bonner und so zappelt der Ball schließlich doch noch zweimal im Tor der Floor Fighters und auch hier wirkt das finale Ergebnis (8-4) klarer als der Spielverlauf es hergibt.

Nachdem damit die Finalteilnehmer gefunden sind, können diese erstmal verschnauen, es kommen die Platzierungsspiele.
In einem Spiel das hin und her geht, die Führung mehrmals wechselt, kann der Gastgeber aus Tübingen dann schlußendlich doch den ersten Sieg feiern. Nachdem die SG Kölln-ReiWyk noch mit einer 4-3 Führung in die Pause ging kann Coach Andreas Kappler offensichtlich seine Damen nochmal richtig anstacheln und mit drei Toren in Durchgang zwei endlich den erhofften Sieg und damit Platz sieben feiern.

Die SG LuKa hat für den zweiten Tag nochmal ordentlich Fans aktiviert die das Team zu Platz fünf pushen sollten. Gegen Hannover 96 (der Autor wundert sich dass diese noch laufen können) sehen diese ein weiteres enges Spiel das zur Halbzeit noch mit 2-1 zu Gunsten von LuKa steht. Doch drei Tore von Miriam Macpash stellen am Ende die Weichen zu einem 4-2 Sieg für die Niedersachsen.

Finalzeit. Was für viele der Kampf um die goldene Ananas ist, beschert der Halle nochmal ein tolles Floorballspiel. Im Spiel um Platz drei haben die Floor Fighters und die Red Devils nochmal die Chance den Frust über die Halbfinalniederlage zu verarbeiten. Die ersten knapp zehn Minuten wird sich abgetastet, beide Teams treffen je einmal, mit einem Tor kurz vor der Pause geht Chemnitz aber mit dem Erfolgserlebnis in die zweite Hälfte. Dort unterstreicht man relativ schnell mit einem Doppelschlag die Ambitionen. Marie Suske kann schließlich zwar mit dem Anschlusstreffer direkt nochmal Hoffnungen aufkeimen lassen, am Ende scheint aber die Kraft auszugehen und für Wernigerode reicht es nur für den undankbaren vierten Platz.

Nach dieser Einstimmung wird es also Zeit für das große Finale. Mit den Dümptener Füchsen gegen SSF Dragons Bonn sehen wir zwei Mannschaften im Finale die sich dies über die zwei Tage redlich verdient haben und die Halle sieht ein Spiel das alles hat was man sehen will. Ein faires Spiel, hohes Tempo, tolle Spielzüge, wunderbare Tore, großartige Paraden, ....

Gerade Marlene Oertel hält ihrem Team in der ersten Hälfte den Rücken frei und Bonn damit im Spiel. Das Spiel geht hin und her und so gehen wir mit einem 3-3 in die Halbzeit. Nach der Pause können sich die Bundesstädter schließlich aber langsam Tor um Tor abzusetzen während Dümpten weiter an der gegnerischen Torfrau verzweifelt. Nach 40 Minuten steht schließlich ein 3-6 auf der Anzeigetafel und die Halle kann die deutschen Kleinfeld-Meisterinnen, die SSF Dragons Bonn feiern.

Die Wahl zum Allstar Team gewann das Trainerteam aus Chemnitz, Marlene Oertel (Tor), Randi Kleerbaum, Elena Bröker (alle Bonn), Derya Gökmen (SG Kölln-ReiWyk) und Lara Schaub (Chemnitz).
Die Trophäe als Topscorerin des Turniers sicherte sich Randi Kleerbaum.

Endstand:
1. SSF Dragons Bonn
2. Dümptener Füchse 96 e.V.
3. FLOOR FIGHTERS CHEMNITZ e.V.
4. Red Devils Wernigerode
5. Hannover 96 Floorball
6. SG VBC Olympia 72 Ludwigshafen e.V./ Floorball Giants Karlsruhe
7. Floorball Tübingen Sharks
8. Sportgemeinschaft Kölln-Reisiek e. V. von 1968

Tübingen dankt Floorball Deutschland für das Vertrauen dieses Turnier auszurichten, unseren Sponsoren, allen Teams für spannende unterhaltsame Spiele, allen Helfern die es gefragt und ungefragt möglich gemacht haben dieses Turnier zu stemmen, Katharina, Charlotte und Uwe die die Orga im Vorfeld vorangetrieben haben und allen Fans die in der Halle dafür gesorgt haben dass wir nicht nur nüchtern ein paar Damen die hinter einem Ball herrennen zuschauen „mussten“ sondern eine großartige Stimmung dazu erleben durften. Ausserdem den Schiedsrichtern acht Schiedsrichtern die zwei Tage lang die Spiele gut bis großartig geleitet haben. Und natürlich Johannes Kolb für die großartigen Bilder.