UC Heidelberg Süddeutscher Meister in der Königsklasse

Drucken

Geschrieben von: Thomas Haas Sonntag, den 24. Februar 2008 um 09:44 Uhr

Der UC Heidelberg hat am gestrigen Samstag in Konstanz seine Titelverteidigung klar gemacht. Nach dem Sieg über die United Lakers stand der Titelgewinn fest. Gratulation! Die beste Mannschaft hat das Rennen gemacht!
Doch auch dieser Spieltag blieb nicht ohne Überraschung: So konnte jedes anwesende Team ein Spiel für sich entscheiden, auch der designierte Tabellenletzte aus Ludwigshafen.

Die Tabellensituation vor diesem Spieltag war sehr interessant: Auf der einen Seite schien der Titelgewinn der Heidelberger quasi festzustehen, auf der anderen jedoch hätte bei zwei Heidelberger Niederlagen es zu einer Situation mit vier punktgleichen Teams an der Tabellenspitze am Saisonende kommen können (Heidelberg, Rohrdorf, Stuttgart, Konstanz) - entsprechende Ergebnisse des noch ausstehenden Nachholspieltags vorausgesetzt. Auch wenn der erste Fall eingetreten ist, so ist sein Zustandekommen bemerkenswert:


United Lakers Konstanz - UC Heidelberg 4:5 (1:1, 3:2, 0:2)

So paradox dies auf den ersten Blick erscheinen mag: Der Sieg der Kurpfälzer gegen wie gewohnt starke Konstanzer war schon eher überraschend. Denn Heidelberg musste gleich auf mehrere seiner Topspieler verzichten und hatte noch kurzfristig nachlizenziert, um überhaupt antreten zu können. Konstanz schien das Spiel auch lange im Griff zu haben, Heidelberg spielte sehr defensiv und lauerte auf Konter. Als die Jungs vom Bodensee Ende des zweiten Drittels mit 4:2 in Führung gingen, schien das Spiel endgültig zu kippen, doch noch vier Sekunden vor dem Ende des Spielabschnitts kam Heidelberg wieder auf 3:4 heran; im letzten Drittel sorgten Unkonzentriertheiten auf Konstanzer Seite und zwei neuerliche Konter für den Sieg des alten und nun auch neuen Meisters. Das ernüchternde Fazit aus Konstanzer Sicht: Gut gespielt, unglücklich verloren.


Bosch Anchors Stuttgart - VBC Olympia Ludwigshafen 2:3 (2:0, 0:2, 0:1)

Nach dem vorangegangenen Spiel war klar, dass Stuttgart allenfalls noch punktgleicher Zweiter werden konnte, wenn es alle ausstehenden Spiele gewinnen würde. Auf der anderen Seite muss man Ludwigshafen allein schon daher Respekt zollen, dass sie als abgeschlagener Tabellenletzter mit nur sechs Feldspielern antraten und wacker kämpften - was belohnt werden sollte. Stuttgart litt mal wieder - wie bereits zu oft in dieser Saison - darunter, dass es eine lange Anlaufzeit braucht, um ins Spiel zu kommen, und seine Chancen nicht effektiv verwertet. Als es nach dem ersten Drittel mit zwei Toren vorne lag, schien die Sache dennoch gelaufen. Aber bereits hier waren die tapfer verteidigenden Ludwigshafener mit Kontern gefährlich. In den letzten beiden Dritteln lief das Spiel genau nach demselben Schema ab: Stuttgart ist überlegen, macht aber nichts daraus, Ludwigshafen nutzt seine Konter effektiv. Daher geht der überraschende Sieg der Pfälzer auch in Ordnung.

Bosch Anchors Stuttgart - UC Heidelberg 5:3 (0:0, 3:1, 2:2)
Verrückte Welt: Soeben noch vom Tabellenletzten blamiert, schlägt Stuttgart unmittelbar darauf den Meister aus Heidelberg, und zwar völlig verdient. Um es auf einen Nenner zu bringen: Stuttgart hatte die Anlaufzeit im ersten Spiel hinter sich gebracht und das Glück, dass die Heidelberger konditionell auch nicht besser dastanden als sie selbst... Die Württemberger überzeugten dabei vor allem lange durch eine gute Defensivleistung und führten nach zwei Dritteln verdient mit 3:1. Als nach 35 Minuten mit einem Schlagschuss aus der Distanz das 4:1 gefallen war, gab Heidelberg aber nicht auf und kämpfte sich drei Minuten vor Schluss noch auf 3:4 heran. Erst ein Stuttgarter Konter 64 Sekunden vor dem Ende sorgte für die Entscheidung. Stuttgart hat in der Meisterschaft aufgrund des Torverhältnisses nun zwar nur noch Chancen auf die "Bronzemedaille", aber immerhin die kleine Genugtuung, als einziges Team der Liga gegen Heidelberg eine positive Bilanz zu haben, seit es Großfeld-Wettbewerbe im Süden gibt (3 Siege, 2 Niederlagen).


United Lakers Konstanz - VBC Olympia Ludwigshafen 6:0 (4:0, 0:0, 2:0)

Im letzten Spiel des Tages kam Konstanz zu einem nie gefährdeten 6:0-Erfolg gegen immer erschöpftere Ludwigshafener, die dennoch aufgrund ihres Einsatzwillens auch aus diesem Spiel mit erhobenem Haupt gehen konnten. Denn nach dem effektiven ersten Drittel konnten die Konstanzer in den beiden folgenden ihre Überlegenheit kaum noch in Tore umwandeln; im Gegensatz zu Stuttgart zuvor waren sie aber für Konter nicht anfällig. Nur noch theoretisch kann Konstanz nun seinen vierten Tabellenplatz verlieren, sollte es die beiden Nachholspiele mit mehr als 15 Toren Differenz verlieren - was als nahezu ausgeschlossen gilt. Dann würde Ingolstadt, das die Saison bereits beendet hat, doch noch vorbeiziehen.