Wikinger München verdienter Meister

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Die Regionalliga Süd hat mit den Wikingern München einen neuen Champion: Nachdem der UC Heidelberg in den Vorjahren das Maß der Dinge war, hat das Team aus der bayerischen Landeshauptstadt aus dem Stand den Titel geholt. Zwei Siege beim letzten Spieltag in Kaufering zementierten in der Schlusstabelle die Überlegenheit, die die Wikinger über den gesamten Saisonverlauf hatten. Mit den Lumberjacks Rohrdorf und den Red Hocks Kaufering platzierten sich dahinter die beiden anderen bayerischen Teams.

Das erste Match des Abschlussspieltags zwischen München und Rohrdorf hatte brisante Vorzeichen: Die Lumberjacks hatten den Wikingern die bislang einzige Saisonniederlage (5:4) beigebracht - und dafür wollten diese Revanche. Es stellte sich rasch heraus, dass sich die mit Finnen, Schweden und Schweizern gespickte Mannschaft nicht nochmal würde überrumpeln lassen. München spielte druckvoll und konzentriert, Rohrdorf war oft nicht nah genug am Mann. Nach einer 2:0-Pausenführung erhöhte der Tabellenführer im Mittelabschnitt auf 4:0, erst dann gelang Rohrdorf der erste Treffer des Spiels. Wer nun geglaubt hatte, dass die Lumberjacks wie im ersten Spiel eine Aufholjagd starten könnten, sah sich rasch getäuscht. Die Wikinger legten gegen einen zunehmend frustrierten Gegner ordentlich nach, den Lumberjacks gelang nur noch ein weiteres Tor. Endstand: 12:2 für München.

Im Anschluss traten die Hausherren aus Kaufering gegen den UC Heidelberg an. Für beide Teams ging es darum, die Bosch Anchors Stuttgart noch vom dritten Tabellenplatz zu verdrängen. Dementsprechend engagiert gingen beide Mannschaften zu Werke und zunächst sah es so aus, als sollte Kaufering sein Ziel erreichen können. Nach der 1:0-Führung der Red Hocks nahm Heidelberg jedoch immer mehr das Heft in die Hand und verwandelte den Rückstand in eine Führung. Gegen Ende des Spiels versuchten die Gastgeber noch einmal alles und nahmen den Torhüter heraus - ohne Erfolg. Heidelberg gelangen noch zwei Empty-Net-Goals zum Endstand von 6:2.

Heidelberg muste nun im Spiel gegen München nachlegen, um den Sprung auf Platz drei zu realisieren. Dieser Versuch sollte jedoch scheitern. München hatte wie im Spiel zuvor stets die Kontrolle und gönnte sich sogar den Luxus, auf das Ziel eines Torverhältnisses von +100 in der Endabrechnung hinzuarbeiten. Das bedeutete bei +98 vor dem Spiel, dass die Partie gegen Heidelberg mit zwei Toren Unterschied gewonnen werden musste. Trotz deutlicher Überlegenheit mit lang anhaltenden Ballstaffeten hielten sich die Wikinger mit dem Toreschießen daher zurück - drei schossen sie dann doch. Nachdem München sozusagen ein Tor zu viel erzielt hatten, taten die Heidelberger ihnen mit dem Gegentreffer zum 3:1-Endstand neun Sekunden vor Schluss sogar noch einen echten Gefallen.

Im letzten Spiel der Saison standen sich dann Kaufering und Rohrdorf gegenüber. Für die Lumberjacks ging es praktisch um nichts mehr, Platz zwei war bereits vor dem Spieltag abgesichert und Platz eins nach der Niederlage gegen München außer Reichweite. Die Red Hocks jedoch konnten mit einem Sieg doch noch Platz drei erreichen, für sie war es also das entscheidende Match. Nach kurzem Abtasten entwickelte sich ein munteres Spiel mit leichtem Chancenplus für Rohrdorf, doch bis zum Ende des ersten Drittels wollten keine Tore fallen. Im zweiten Abschnitt gingen die Lumberjacks mit 1:0 in Führung und brachten diese auch ins Schlussdrittel, doch dann schlug Kaufering zu: Ein abgefälschter Schuss brachte zunächst den verdienten Ausgleich, gut zwei Minuten vor Spielende schlossen die Hausherren einen Konter zum 2:1 ab. Rohrdorf hatte danach zwar noch Chancen auf den Ausgleich, vergab sie aber allesamt.

Die Schlusstabelle sieht damit wie folgt aus:

1. Wikinger München I 30 Punkte
2. Lumberjacks Rohrdorf 24 Punkte
3. Red Hocks Kaufering 20 Punkte
4. BA Stuttgart 19 Punkte
5. UC Heidelberg 18 Punkte
6. VBC Ludwigshafen 16 Punkte
7. United Lakers Konstanz 9 Punkte
8. Wikinger München II 8 Punkte
9. TSV Calw Lions 0 Punkte

Hinter den drei bayerischen Vereinen gelang Stuttgart nach einem Jahr Pause ein erfolgreiches Comeback in der Großfeld-Regionalliga Süd. Für den Serienmeister der Vorjahre Heidelberg reichte es diesmal nur zu Platz fünf. Ludwigshafen schlug sich angesichts des dünnen Kaders mit Rang sechs beachtlich. Durchwachsen verlief hingegen der Wiedereinstieg von Konstanz, man hatte sich sicher mehr ausgerechnet als Platz sieben und neun Punkten aus 16 Spielen. Etwas überraschend auf dem vorletzten Platz ist die zweite Mannschaft der Wikinger. Nach einer passablen ersten Saisonhälfte baute das Team gegen Saisonende ziemlich ab und wurde im Schlussspurt noch von Konstanz überholt. Für die Calw Lions ist der letzte Platz keine Überraschung, doch null Punkte sind keinesfalls verdiente Ausbeute der Saison. In der kommenden Spielzeit sollte für die junge Mannschaft auf alle Fälle mehr drin sein.
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